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Empfehlungen

Didaktische Empfehlungen für optimale Ergebnisse beim Fremdsprachenerwerb:

Der Unterricht muss nicht neu konzipiert sein, sondern nur leicht modifiziert werden, wobei folgende Empfehlungen zu berücksichtigen sind:

  1. Einen wichtigen Aspekt in der Hinsicht auf das Zusammen lehren von Wortschatz und Grammatik bildet das induktive Lernen. Man könnte die Lernenden nämlich dazu herausfordern, dass sie die grammatischen Regeln selber entdecken, indem sie mit Texten arbeiten. Die Schüler sollten sich nicht an unbekannte Wörter fokussieren, sondern auf den Inhalt des Textes bzw. der Sätze.

    Eine Methode, mit der man Wortschatz und Grammatik zusammen lehren könnte, ist die generative Textproduktion. Bei dieser Methode ist es wichtig, dass die Lehrkraft zuerst selber einen (kurzen) Text präsentiert. Die Lernenden sollen im Text Wörter unterstreichen, die man austauschen soll. Wenn die Schüler die Wörter austauschen, können sie sehen, dass die grammatischen Strukturen gleichbleiben. Einerseits handelt es sich hier um Wortschatz, weil man neue passende Wörter sammeln muss, andererseits muss man auch an die grammatische Regeln achten, weil man nicht alle Wörter auswählen kann. Im Rahmen dieser Methode erweitern die Schüler ihre Kreativität bezüglich der Sprachproduktion und haben die Möglichkeit einen Blick in die Grammatik zu bekommen.

  2. Eine weitere didaktische Empfehlung für Lehrkräfte, die das Lehren von Grammatik und Wortschatz verbindet, ist die Einbringung von realen Texten und Situationen, die die Wirklichkeit widerspiegeln. Die große Mehrheit von Lehrwerken bietet den Schülern irreale Situationen an, die kaum in der Wirklichkeit passieren.

    Die Texte und Dialoge im Lehrwerk sollten situationsorientiert sein, indem die Schüler die Grammatik und den Wortschatz in echten Situationen (z.B. in Geschäften, in Restaurants, auf Ausflügen, Reisen, ...) verwenden könnten.

  3. Die Lehrkraft sollte während der Unterrichtsstunde Beispiele mit Bildern untermauern, weil es den Lernenden einen besseren Einblick in den Lernstoff verschafft.

    Zum Beispiel: Steigerung von Adjektiven:

    • hoher Berg
    • höher Berg
    • der höchste Berg
  1. Die Lehrkraft könnte während der Unterrichtstunde Realien benutzen. Mit Realien werden Assoziationen mit Gegenständen und Privateigentum gestärkt. Die Schüler merken sich mithilfe von Realien den Wortschatz besser. Weiterhin sollten Schüler gefordert werden den Wortschatz in ganzen Sätzen zu verwenden. Es ist auch empfehlenswert, dass die Schüler neuen Wortschatz auch außerhalb des Klassenzimmers erwerben.

  2. Die Lehrkraft könnte Grammatik und Wortschatz auch auf eine weitere Weise verbinden, indem er die Unterrichtstunde mit einem Gespräch anfängt. Das Gespräch sollte spontan sein und im Gespräch sollte der Lernstoff aus der vorigen Lernstunde benutz werden. Die Schüler würden den Lernstoff unbewusst verwenden.

  3. Als eine weitere didaktische Empfehlung für die Lehrkräfte, die das Lehren von Wortschatz und Grammatik verbindet, ist auch die Angabe der Assoziationen während der Unterrichtsstunde. Der Lehrer könnte den Schülern nämlich eine Aufgabe stellen, die so lauten würde, dass die Schüler drei Assoziationen zu einem bestimmten Thema aufschreiben müssten. Anhand dieser drei Assoziationen würde dann eine Aufgabe folgen in Form einer selbstständigen Textproduktion mit lustigen und/oder einzigartigen Anweisungen (z.B. alle Assoziationen sollten verwendet werden und zwei Sachen könnten sprechen).

  4. In der Schule sollten Lehrkräfte bei der Behandlung eines neuen Stoffes den Kontext berücksichtigen. Es hängt von der Zielperson ab, welche grammatische Struktur man benutzen soll. Zum Beispiel: Das behandelte Thema wird (in)formelle Kommunikation bzw. wie man einen Brief/E-Mail/ SMS-Nachricht schreiben soll. Wenn man einem Lehrer eine E-Mail schreibt, benutzt er/ sie Präteritum. Wenn man einen Freund schreibt, benutzt man Perfekt, obwohl der Schwerpunkt der Unterrichtstunde auf dem Präteritum liegt.

  5. Anstatt in der Tabelle nur Wörter zu benutzen, ist es sinnvoller ganze Sätze zu schreiben, weil man auf diese Weise Grammatik und Wortschatz erwerben kann. Der Wortschatz sollte auf ein bestimmtes Thema bezogen sein und die Beispiele sollten eine unbetonte grammatikalische Einheit enthalten, damit die Schüler sie implizit bzw. unbewusst lernen können. Zum Beispiel:

    • Thema/ Lektion: Möbelstücke
    • Grammatische Ziele: Konjugation der Verben (Präsens)

  6. Der nächste Schritt wäre, verschiedene Wörter in ähnlichen grammatischen Konstruktionen zu benutzen. Auf diese Weise erweitern die Lernende ihren Wortschatz währen sie die spezifische grammatische Einheit üben. Zum Beispiel:

  7. Die Lehrkraft sollte darauf aufmerksam sein, dass die einzelnen grammatischen Strukturen mit verschiedenen Farben markiert sind. Das hilft den Schülern beim Lernen einer Fremdsprache, weil sie sich die grammatischen Strukturen leichter merken. Sie bekommen auch einen Einblick, welche Wörter zur selben grammatischen Struktur gehören. Es ist empfehlenswert, dass die Lehrkraft ganze, auf das Thema bezogene Sätze benutzt und nicht nur einzelne Wörter, weil Schüler auf diese Weise auch Grammatik lernen. Die Beispielsätze sollten auch unbetonte grammatikalische Einheiten enthalten, damit sie die Schüler unbewusst lernen (z.B. Präposition + Fall). Zum Beispiel:
    • Thema/ Lektion: Möbelstücke
    • Grammatische Ziele: Konjugation der Verben (Präsens)

  1. Während der Unterrichtstunde könnte die Lehrkraft spielerisch den Unterrichtsstoff erklären. Die Lehrkraft soll den Schüler die Möglichkeit geben ganze Sätze zu formulieren und frei zu sprechen, wobei sie auch möglicherweise unterschiedliche Kollokationen benutzen könnten. Verschiedene Spiele können angewendet werden, zum Beispiel: Rollenspiele, Kettenspiele, 6 Hütte, Speed-Dating mit Fragesätzen, Quizze (Wettbewerb), usw. Die Methoden sollten abwechselnd verwendet werden, sodass der Unterricht nie passiv und langweilig ist.

  2. Die folgende Methode soll mit den Schülern verwendet werden, die schon älter sind und besseres Vorwissen haben. Die Schüler suchen erstens nach Synonymen, die im Text entsprechende Wörter ersetzen könnten. Weiterhin könnten die Schüler die gegebenen Sätze umschreiben bzw. paraphrasieren.

  3. Die Schüler bekommen die Aufgabe einmal pro Monat eine kurze Serie oder einen Film nach ihrer Wahl in der deutschen Sprache sich anzuschauen. Sie müssten dann eine kurze Zusammenfassung schreiben und sie in der Klasse präsentieren. Die Schüler sollten vor der Klasse freisprechen.