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Theoretische Grundlage

Viele Lehrbücher für den Fremdsprachenunterricht teilen den Inhalt auf Grammatik und Wortschatz, folglich gibt es keine Systematisierung und Verbindung von den zwei sprachlichen Einheiten. Auf diese Weise kommt es zu einer anderen Schwäche des Fremdsprachunterrichts – der Wortschatz und die Grammatik werden isoliert gelehrt. Das hat für die Folge, dass die Sprachproduktion der Schüler oft unverständlich ist.


Bei dem Erstsprachenerwerb lernen die Kinder zuerst ein Wort und danach die grammatischen Regeln. Ausdrücke werden als zusammenhängende Einheiten gelernt, die auf eine spezifische Lexik gebunden sind. Bei dem Zweitsprachenerwerb gibt es negative Transferprozesse, weil man rein lexikalisch geprägte Konstruktionen gebraucht. Nichtmuttersprachler gebrauchen eine geringere Zahl von Konstruktionen mit größerer Häufigkeit. Man sollte sich aber bewusst sein, dass idiomatische Redewendungen weniger Fehler verursachen. Auch das Erkennen von grammatischen Regelhaftigkeiten erleichtert das Lernen einer Fremdsprache. So sollte man in den Lehrwerken auf die Progression verzichten und sie mit der Sequenzierung ersetzen. Der Wortschatz sollte in Einheiten oberhalb der Wortebene gelehrt werden, denn so wird den Lernenden der Konstruktionscharakter bewusst (Siepmann, 2007).


Die Grammatik und der Wortschatz sollen verbunden sein, denn die Grammatik hilft den Lernenden die Äußerungsfähigkeiten zu verbessern. Die Lehrwerke stellen Themen aus realen Situationen vor, die Sprachformen mit sich bringen. So stellt die kommunikative Grammatik sprachliche Handlungen in den Vordergrund und geht von komplexen Texten aus. Anhand der kommunikativen Grammatik sollen Lernende lernen, sich angemessen auszudrücken. Hier wird die kommunikative Funktion vermittelt und die Lernenden sollen die Grammatikregeln selbst aus dem Kontext herausfinden (Pasat, 2020).


Auch Phraseme sind in dem DaF-Unterricht von großer Bedeutung. Einige vergleichen den Phrasemerwerb mit dem Wortschatzerwerb, man schenkt ihm aber zu wenig Aufmerksamkeit. So redet man über die Phraseodidaktik in dem Unterricht, bei der es aber ein Problem gibt, weil sie nicht in genügender Menge in den Lehrwerken präsentiert wird (Valenčič Arh, 2014).

Das Lernen von Wortschatz ist nicht etwas, dass man in Rahmen des Kurrikulums selbst lernen muss, genauso wenig wie das Lernen der Grammatik. Das Erlernen von Wortschatz und Grammatik soll dazu dienen, dass die Lerner sich in der Fremdsprache mündlich wie schriftlich ausdrücken können (Czaplikowska, 2011). Dieses Lernziel kann nur erreicht werden, wenn der Lernende die fremdsprachlichen Kommunikationsfähigkeiten der gelernten Wörter in der Kommunikation richtig und selbständig verwenden kann. Wogegen aber die in der Praxis noch immer getrennte Vorgehensweise bei der Vermittlung von Wortschatz und Grammatik gefördert wird, folglich wird auch die Entwicklung des angestrebten und die kommunikative Kompetenz nicht oder nur im geringen Maße begünstigt (Czaplikowska, 2011).