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Analyse

Das Ziel dieser Umfrage war herauszufinden, wie die Lehrkraft unterrichtet und wie Lernende die deutsche Sprache lernen – indem sie Grammatik und Wortschatz zusammen oder getrennt verwenden. Wie erwartet, gibt es nicht nur eine richtige Antwort. Da es viele Variablen gibt, die den Lernstil einer Person beeinflussen, musste berücksichtig werden, wie lange die Schüler schon Deutsch lernen, was ihre Lernmotivation ist, wie die Lehrkraft unterrichtet und welchen Lernstil sie persönlich bevor ziehen. Es wurde festgestellt, dass fast alle (87%) schon in der Grundschule Deutsch hatten. Das bedeutet, dass sie zumindest teilweise mit der Sprache vertraut waren und bereits Erfahrung damit hatten, sie zu lernen. Was beunruhigend scheint, ist die Motivation hinter ihres Lernens; Es ist vielen bewusst, dass eine große Anzahl der Gymnasiasten ausschließlich für die guten Noten oder zur Vorbereitung auf die Matura lernen, was sich drastisch auf ihre Sprachkenntnisse auswirkt. Die Befürchtungen scheinen berechtigt zu sein, denn etwa die Hälfte (54 %) der Teilnehmer gaben zu, dass sie hauptsächlich aus den oben genannten Gründen lernen. Das Gleiche zeigt sich bei einigen weiteren Fragen, bei denen mehr als die Hälfte (60%) der Teilnehmer angaben, dass sie sich beim Erlernen der Sprache auf Grammatikregeln und Tabellen verlassen, anstatt zu versuchen, sie in der tatsächlichen Sprache zu verwenden. Dies kann durchaus daran liegen, dass die Lehrkraft (49 %) Grammatik getrennt vom Vokabular unterricht. Es wird spekuliert, dass dies alles zusammenhängt: die Lernenden haben keine „echte“ Lernmotivation, die Lehrkraft unterrichtet Grammatik und Wortschatz als getrennte Einheiten, dann lernen die Lernenden diese separat und am Ende können sie ihr Wissen nicht in realen Situationen anwenden, wie zum Beispiel in der Kommunikation mit Ausländern (11-73%).

Ein weiterer Forschungspunkt, den die Umfrage befasst, ist die Nutzung/Effektivität von Schulbüchern als Lerninstrument. Die gestellte Frage war wie Grammatik und Wortschatz in den Schulbüchern präsentiert werden, verbunden oder getrennt, ob die Lehrkraft sie verwendet – wenn ja, wie oft, und ob die Lernenden sie sogar beim Lernen zu Hause verwenden. Es kann aus den Ergebnissen ersehen werden, dass die Lehrkraft Schulbücher immer noch ziemlich regelmäßig im Unterricht verwenden (90 %), sodass vielleicht die Struktur bestimmter Schülerbücher zumindest teilweise dafür verantwortlich ist, wie die Lehrkraft ihre Themen präsentiert. Die Struktur und Qualität von Schülerbüchern darf nicht außer Acht gelassen werden, da die meisten Schüler (67 % der Teilnehmer) sie tatsächlich während des Lernens oder Übens verwenden. Wenn sie richtig strukturiert sind, haben Schülerbücher das Potenzial, den Lernenden dabei zu helfen, bessere Ergebnisse und Spracheffizienz zu erzielen.

Alles in allem fehlt vielen Schüler die richtige Lernmotivation bzw. sie lernen aus oberflächlichen Gründen. Wenn sie eine Sprache nur als eine Reihe von grammatikalischen Regeln und Listen von Wörtern wahrnehmen, die sie sich merken müssen, wird sich dieses Problem möglicherweise nie ändern. Die Lehrkraft sollte sich bemühen, die Sprache als Ganzes darzustellen und zu lehren, folglich auch ihre Nützlichkeit zu vermitteln. Um das zu erreichen sollten der Lehrkraft geeignete Schülerbücher zur Verfügung stehen, die Grammatik und Wortschatz einheitlich darstellen.